Elchfighter unterliegen Ostalbbären denkbar knapp
Die KSV-Halle platze fast aus allen Nähten – über 600 Fans und die Verantwortlichen bibberten bis zur letzten Sekunde. Erst im allerletzten Duell entschied sich das knappe 14:17 Ergebnis für die Ostalbbären. In hochkarätigen Kämpfen gaben beide Mannschaften alles, um den Sieg zu erringen. Leider mit dem glücklicheren Ende für unsere Gäste – wir gratulieren.
Den Auftakt machte der am Freitag geschonte Miguel Richter. Er unterlag dem stark aufringenden Valentin Friedel in der 57kg-Klasse im Freien Stil deutlich durch technische Überlegenheit. Doch die Antwort kam prompt – und eindrucksvoll: Schwergewichtler Luca Besser dominierte seinen Gegner Tolga Kalay nach Belieben und brachte mit einem 16:0-Sieg die Halle zum Beben. In der Folge entwickelte sich ein hin und her. Nils Krautsieder konnte dank einer sehr guten kämpferischen Leistung die Abgabe der Höchstwertung gegen Noah Honold verhindern. Auch Hikmet Akyol hielt im 98kg-Duell gegen den favorisierten Ukrainer Mykyta Lovin mit, gab jedoch in letzter Sekunde noch eine Zweierwertung ab, so dass zwei Mannschaftspunkte nach Aalen gingen. Für Jonas Wuchenauer (66kg FS) hatten sich die Ostalbbären ein besonderes Schmankerl zurechtgelegt. Sie überraschten die Elchfighter mit dem ehemaligen Bundesligaringer Özbekhan Güclü der auch international bereits in Erscheinung getreten war. Wuchenauer setzte die Vorgaben seiner Trainer sehr gut um und hatte bei einem Konter sogar fast die Möglichkeit, seinen Gegner zu schultern. Leider konnte er seinen Gegner nicht ausreichen lange auf den Schultern fixieren.
Nach der Pause folgten dann zwei technische Überlegenheitssiege von Maximilian Besser und Pridon Abuladze. Beide glänzten mit schönen Aktionen und brachten ihr Team auf 12:11 heran. Nicht ganz die Erwartungen erfüllte dann der polnischen U23 Meister Daniel Kulczynski. Er tat sich von Anfang an schwer gegen den Landesmeister Musa Tajik. Er konnte seinen Kampf siegreich gestalten aber leider nur zwei Mannschaftspunkte für die Elchfighter sichern. Der für den verletzten Rudi Enders ins Team gerückte Max Laible (86kg FS) machte seine Sache wieder sehr gut. Er kämpfte, angefeuert durch viele Fans, verbissen gegen
Yasin Soltayev und konnte ebenfalls die Höchstwertung für die Ostalbbären verhindern. So kam es bei Punktegleichstand nun zum entscheidenden Duell. Erfahrung gegen jung und wild. Ilhan Myumyunov fand gegen den athletischen Bogomir Eismont nicht die richtigen Lösungen und musste sich am Ende deutlich geschlagen geben.
Die Niederlage ist ein Rückschlag im Meisterschaftsrennen, aber kein Beinbruch. Die Mannschaft hat Moral gezeigt und wird mit dieser Leistung auch kommende Aufgaben selbstbewusst angehen sind sich die Trainer sicher. Schon am Samstag wird es beim Tabellennachbarn, der zweiten Mannschaft der KG Baienfurt/Ravensburg um 17:30 Uhr wieder spannend werden und die Elchfighter müssen wieder alles geben um die Punkte zu entführen.
Elchfighter dominieren auswärts bei der Neckarunion Münster-Remseck
Am Tag der Deutschen Einheit zeigte der KSV Unterelchingen eindrucksvoll, warum er an der Tabellenspitze der Verbandsliga Württemberg steht. In der gut gefüllten Halle feierten die Elchfighter einen souveränen 26:6-Auswärtssieg gegen die Neckarunion Münster-Remseck.
Trotz des klaren Endstands war es ein Kampfabend voller Emotionen, Leidenschaft und sehenswerter Einzelleistungen auf beiden Seiten.
Den Auftakt machte Nils Michael Krautsieder (57kg Freistil) stilartfremd, der gegen den stark auftrumpfenden Ben Gleich unterlag. Den Ausschlag gab eine Unachtsamkeit, die Gleich für mehrere Beinschrauben nutzen konnte. Trotz der 2:10-Niederlage zeigte Nils Krautsieder Kampfgeist bis zur letzten Sekunde. Im Schwergewicht (130kg Gr.-röm.) dominierte Luca Besser seinen Gegner Nenad Jankulov klar. Nach zwei Verwarnungen wegen unerlaubter Beinarbeit gegen den Gastgeber endete der Kampf mit einem Disqualifikationssieg für Besser und vier Punkte für den KSV. Philipp Gillich (61kg Gr.-röm.), der sich über seinen ersten Einsatz im Elchfighterteam freuen konnte, lieferte einen intensiven Schlagabtausch mit Erion Islami. Trotz einer knappen 7:11-Niederlage zeigte Gillich vollen Einsatz und brachte seinen Gegner mehrmals in Bedrängnis. Anschließend ließ Hikmet Akyol (98kg Freistil) keinen Zweifel aufkommen – sein Schultersieg nach nur 1:34 Minuten war hochverdient. Osman Mangal (66kg Freistil) glänzte mit einigen Doppelbeinangriffen, machte sich jedoch auch selber durch kleine Fehler das Leben schwer. Mit einem Schultersieg konnte er das Duell jedoch souverän gewinnen. Nach dem 12:5 Pausenstand setzte sich der Siegeszug fort: Pridon Abuladze (71kg Gr.-röm.) dominierte technisch und gewann mit Überlegenheit. Maximilian Besser (86kg Gr.-röm.) ließ in seinem Punktesieg ebenfalls nichts anbrennen. Rudolf Enders (80kg Freistil) lieferte einen packenden Fight, unterlag am Ende denkbar knapp mit 5:6 Punkten und musste danach die gerade verheilte Platzwunde nochmals verarzten lassen. André Wuchenauer (75Akg Freistil) zeigte gegen seinen Gegner sein gesamtes technisches Können und gewann ebenso technisch überlegen wie Ilhan Myumyunov (75Bkg Gr.-röm.)
Mit diesem Sieg bleibt der KSV Unterelchingen erst einmal Tabellenführer. Die mannschaftliche Geschlossenheit, Disziplin und der Siegeswille jedes Einzelnen waren erneut der Schlüssel zum Erfolg. Schon am Samstag kommt jedoch mit dem KSV Aalen der Favorit für den Meistertitel in die Elchfighterheimat. Die Trainer machten deutlich, dass hier eine weitere Leistungssteigerung vonnöten sein wird, um den Kampf siegreich zu gestalten.
