Solche Tage gibt es… mit diesen Worten kommentierte Trainer Manuel Merkle den Kampf gegen die Titelfavoriten aus Winzeln. Schon Ende der Woche deuteten sich die Hiobsbotschaften an. Dass man nicht mit der ersten Garnitur nach Winzeln fährt, war lange klar, da mit André Wuchenauer und Dominic Schumny gleich zwei Leistungsträger wegen einer Termindopplung ausfallen würden und der KSV Winzeln einer Kampfverlegung nicht zugestimmt hatte. Dass aber auch noch Verletzungspech und Krankheit dazukommen würden, damit hatte keiner gerechnet. So hieß es für die Verantwortlichen die Drähte der Telefonleitungen zum Glühen zu bringen. Um die Schülermannschaft, die übrigens beide Kämpfe gegen Schorndorf gewinnen konnte, nicht zu schwächen, verzichtete man auf die Besetzung des Leichtgewichts. Gegen Lars Reiter, der 3. Deutscher Meister im Aktivenbereich geworden ist, wäre der 14-jährige Philipp Gillich ohnehin chancenlos gewesen. Im mit 500 Zuschauern bis auf den letzten Platz gefüllten Hexenkessel in Winzeln war auch Luca Besser ohne eine realistische Chance gegen den international agierenden Moldawier Roman Balchivschii. Der knapp 105 kg schwere Hüne konnte noch kurz vor dem Pausengong einen Schultersieg erringen. Im zweiten Leichtgewicht trat Miguel Richter gegen Gregor Flaig an. Er konnte jedoch gegen den körperlich stärkeren lediglich die Höchstwertung verhindern. Der ins Team gerutschte Hans Häckel zeigte, dass er auch während des Studiums nichts verlernt hat. Bis 20 Sekunden vor Schluss war der Kampf ausgeglichen und Häckel lag nur mit zwei Punkten im Hintertreffen. Dann jedoch spielte Felix Beck seine gesamte Raffinesse aus und klemmte ab, so dass Hans die Schulterniederlage nicht mehr verhindern konnte. Den ersten Lichtblick auf Seiten der Elchfighter zeigte der ins Team gerückte Osman Mangal. Er überraschte Philipp Ganter immer wieder mit blitzschnellen Beinangriffen und konnte den Kampf mit 13:19 Punkten für sich entscheiden.
Nach der Pause hatte Max Klein gegen den ebenfalls international agierenden Moldawier Semion Brekkeli keine Chance und verlor kurz nach der Pause auf Schultern. Jonas Wuchenauer sorgte mit einem wunderschönen Wurf in der zweiten Kampfhälfte für einen Schultersieg gegen den talentierten Nick Wernz und auch Routinier Michael Wernz musste sich nach hartem Kampf gegen den Elchfighter Sulaiman Bigzada mit einem 7:14 Punktsieg geschlagen geben. Im vorletzten Kampf des Abends konnte Oleksii Morgaienko gegen Publikumsliebling Marius Ganter nicht bestehen und verlor technisch überlegen. Zu guter Schluss zeigte Max Laible, auf welch hohem Niveau er mit seinen 15 Jahren schon steht. Er konnte den Punktegaranten Adrian Heim gleich zweimal bei einem Durchdreher kontern und fast schultern. Das wäre die Sensation des Abends gewesen. Nach der Pause machte Heim jedoch den Sack zu und schulterte Laible nach einem schönen Hüftschwung.
Trotz der vermeintlich schwachen Aufstellung kämpften die angetretenen Ringer mit Bravour und erarbeiteten sich den Respekt der Trainer, Vorstandschaft und auch der Winzler Fans. Eine super Leistung auf der Matte zeigte Mattenleiter Bernd Brosch vom ASV Schorndorf, auch dies soll hier nicht unerwähnt bleiben.
Fazit nach neun spannenden Kämpfen – ein tolles, sehr junges Team, auf dem die Zukunft der Elchfighter aufgebaut werden kann.